23. November 2021
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Depottalk und Bayer Calls

Ich (Max) erzähle ein bisschen über mein Aktiendepot und die aktuellen Entwicklungen. Auch möchte ich Euch zeigen, wie ich etwas mit Bayer Zertifikaten zocke. Sonst halte ich aber wie immer alles strikt konservativ. Außerdem habe ich einen soliden Grundstock an Bayer-Aktien, da meiner Ansicht nach das Unternehmen unterbewertet ist.

Aktuelle Highflyer im Depot: Sixt und Daimler

Sixt

Sixt habe ich in der Krise für knapp 58€ eingesammelt. Die Coronakrise hat sich hier als exzellente Möglichkeit erwiesen. In den Jahren davor konnte Sixt stets seinen Umsatz und seinen Gewinn steigern und eine branchenunübliche Eigenkapitalquote von mehr als 25% aufweisen. Andere Autovermieter haben hier viel schlechtere Quoten. Ebenso begeistert Sixt durch mehrere weitere Aspekte.

Das Unternehmen ist familiengeführt und wird mit größter Sorgfalt immer weiter verbessert. In Krisenzeiten wird die Dividende zugunsten der finanziellen Stabilität ausgesetzt. Außerdem ist Sixt sehr modern und setzt sich so stark von den Konkurrenten ab und kann durch die Krisenstabilität Geld in Expansion investieren. Diese ganzen Aspekte begeistern mich bei dem Unternehmen.

Auch bei moderner Mobilität nimmt Sixt ein Vorreiterrolle ein. Intel bringt mit Sixt autonom fahrende Taxis in mehrere Städte, was zum Beispiel 2022 in München möglich gemacht wird. Sixt zeigt so, dass das Unternehmen mehr als traditionelle Autovermietung kann.

Ich bin also weiterhin positiv eingestellt und werde meine Aktien, auch wenn sie schon stark im Plus sind. Für Dividendeninvestoren sei gesagt, dass Sixt in „normalen“ Jahren auch eine Dividende ausschüttet. Hierbei ist aber die Vorzugsaktie interessanter.

Daimler

Daimler wurde als Zykliker wie auch Sixt in der Krise eingesammelt. Hierbei überwiegte der Schnäppchenaspekt des Investments. 22€ musste ich für jeden Anteil bezahlen. Das Unternehmen war trotz guten Gewinnen, einem guten Produkt und enormen Buchwerten abartig günstig. Deutsche Autobauer werden ja seit Jahren nicht geschätzt, was vermutlich den Kurs sowieso drückt. Die Marktkapitalisierung lag bei um die 25 Milliarden und alleine der Buchwert war fast das doppelte der Marktkapitalisierung.

Die Möglichkeit, mit wenig Geld viel Geld zu kaufen, konnte ich mir nicht entgehen lassen. (Wie immer sei gesagt: Ich bin absolut kein Profi, sondern nur ein kleiner Anleger, der sein Glück versucht und dabei hoffentlich nicht zu blöd agiert. Einzelinvestments sind risikoreich, deshalb bespare ich mit dem meisten der Sparsumme ETFs.) Daimler hat auch das Spin-off Daimler Truck beschlossen.

Anleger können sich also eventuell auf einen kleinen Wertzuwachs durch die bessere Entwicklung der beiden Aktien nach der Aufteilung freuen. Langfristig bin ich aber zu Daimler nicht sehr positiv eingestellt. Daimler ist kein Fast Grower oder Ähnliches und sollte als Zykliker betrachtet und verstanden werden: Oft kann man nach einem guten Play bessere Renditen woanders einfahren. Trotzdem ist die Daimler Aktie eine kleine Erfolgsgeschichte für mein Depot.

Daimler Position im Depot
Daimler Kursverlauf seit 1 Jahr

Bayer als Value-Play?

Bayer ist vom deutschen Vorzeigeunternehmen, das für den Aktienstandort Deutschland stehen sollte, zu einem Desaster und Hassunternehmen der Anleger geworden. Mittlerweile ist Bayer durch die große Monsanto-Rechtsstreitbelastung bei einer lächerlichen Marktkapitalisierung von knapp 50 Milliarden Euro angekommen. Dazu hat natürlich die an sich schon sehr teure Übernahme von Monsanto einen sehr großen Anteil. Gerade in den letzten Monaten haben Anleger immer mehr Frust über Bayer.

Zu den positiven Punkten: Bayer hat ein KGV von unter 8. Die Bilanz ist stark verzogen und belastet durch die Rechtsstreitigkeiten und die dafür reservierten bzw. bereits ausgegebenen Summen (zum Beispiel wurden schon 11 Milliarden ausgegeben). An sich kommt man mit einer Discounted Cashflow Analyse auf eine starke Unterbewertung. AlleAktien stellt hierbei eine Unterbewertung von mehr als 50% fest.

Die Sonderbelastungen werden früher oder später nicht mehr die Bilanz schwächen. Man kann also sehr gut die wahre Stärke des Unternehmens sehen. Außerdem agiert Bayer in Zukunftsmärkten und ist dort (in der Agrochemie) der Marktführer. Auf Dauer können also auch positive Effekte der Übernahme eintreten; das hatte der Vorstand auch eigentlich mit dem Kauf vor. Einkommensorientierte Investoren können also diese Aktie günstig einsammeln und sich über die Dividende freuen.

Ich habe Bayer schon mehrfach eingesammelt und sitze gerade auf einer beachtlichen Position. Ebenso habe ich aus Spaß noch Knockout-Optionen gekauft. Falls diese Optionen glücken, wird es auf jeden Fall ein cooles Bayer-Gewinnspiel auf dem Blog bzw. dem Instagramchannel geben. Als sinnvolle Inspiration zur Bayer-Situation kann ich den Podcast von Kolja (aktienmitkopf) und Michael C. Jakob (Gründer von AlleAktien) über Bayer empfehlen. Ihr findet diesen hier: Bayer AG Podcast.

Kleiner Ausblick

Ich hoffe, dass Euch dieser kleine Beitrag gut gefallen hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Rechsstreitigkeiten um die Glyphosat-Produkte entwickeln und es wird sich zeigen, ob Bayer wieder auf die Erfolgsschiene zurückkehren kann. Es stehen zwei Events an – einmal die Q3-Ergebnisse am 9. November und die Entscheidung des Supreme Courts, die höchstwahrscheinlich bis Ende des Jahres bekanntgegeben wird. Spannende Zeiten. Wie immer wünschen wir Euch nur das Beste, natürlich auch fürs Investieren und wir freuen uns sehr, dass Ihr diesen Blog besucht.

Viele Grüße
Max (und Niklas) von FinanceForFuture

Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar (§ 85 WpHG). Sie dienen lediglich der persönlichen Information und geben ausschließlich die Meinung des Autors wieder. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben.

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